Plötzlich Dritter! Alemannia Aachen ist in der Regionalliga West auf dem Vormarsch.
Seit der Beurlaubung von Fuat Kilic hat Sportdirektor Helge Hohl den Trainerjob in Personalunion übernommen und liefert ab. Drei Spiele in der Regionalliga drei Siege, eine Partie im Mittelrheinpokal gegen seinen Ex-Klub Bergisch Gladbach und ein Weiterkommen - macht: Vier Pflichtspiele, vier Siege. Eine makellose Bilanz.
"Das alles ist eine Momentaufnahme. Wir arbeiten weiter hart und drehen jetzt nicht durch", übt sich Hohl gegenüber RevierSport in Understatement.
Dabei hatte der 31-Jährige gar keinen leichten Start. Denn Kilic war in der Mannschaft äußerst beliebt, trotzdem musste er gehen. "Das hat meine Situation erschwert und nicht einfacher gemacht. Aber ich habe versucht schnell einen Zugang zu den Jungs zu finden und auch einiges verändert", sagt Hohl.
Der Job als Sportdirektor macht mir natürlich auch Spaß. Klar, in der aktuellen Situation macht der Trainerposten auch viel Freude. Wo ich mich dann perspektivisch sehe, wird man in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Auf Biegen und Brechen muss ich weder Trainer noch Sportchef sein. Wir werden eine Entscheidung zum Wohle der Mannschaft und des Vereins treffen.
Helge Hohl
Unter ihm sind Spieler wie Aldin Dervisevic oder Frederic Baum, die bei Kilic auf dem Abstellgleis waren, wieder ein Thema. Beide zahlen das in sie gesetzte Vertrauen mit guten Leistungen zurück.
"Wir versuchen noch früher draufzugehen, den Gegner zu attackieren, fußballerisch Lösungen zu finden. Das sind so die Dinge, an denen wir gearbeitet und verändert haben", verrät Hohl.
Über 50 Bewerbungen hat Alemannia Aachen nach der Entlassung von Kilic auf dessen Trainerposten erhalten. "Von überall: aus dem Ausland, von ehemaligen Drittligatrainern oder auch in der Regionalliga bekannten Trainern. Aktuell führen wir aber nur lose Gespräche und konzentrieren uns auf unsere nächsten Aufgaben", sagt Hohl.
Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass die Alemannia gar keinen neuen Trainer verpflichten wird. Warum auch? Der Sportdirektor liefert als Coach ab. Hohl: "Der Job als Sportdirektor macht mir natürlich auch Spaß. Klar, in der aktuellen Situation macht der Trainerposten auch viel Freude. Wo ich mich dann perspektivisch sehe, wird man in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Auf Biegen und Brechen muss ich weder Trainer noch Sportchef sein. Wir werden eine Entscheidung zum Wohle der Mannschaft und des Vereins treffen."
Am nächsten Samstag kommt es zum Topspiel am Tivoli. Der Tabellenzweite SV Rödinghausen gastiert beim Dritten der Liga, der Alemannia. "Die Tabelle birgt die Gefahr, dass sie blendet. Es sind nur wenige Punkte Abstand zum Mittelfeld der Liga. Aber klar. Wir wollen weiter oben dabei bleiben, uns festsetzen und in den nächsten Spitzenspielen gegen Rödinghausen und Schalke II punkten", betont Aachens Erfolgstrainer Hohl.